Urnenabstimmung Nachkredit Schullandschaft Stalden

Bis im Sommer 2025 soll auf der Parzelle Nr. 1600 (Hübeli) die Schullandschaft Stalden für die Primarschule mit Basisstufe gebaut werden. Dafür hat die Stimmbevölkerung am 25. November 2018 einen Verpflichtungskredit von CHF 30.1 Mio. bewilligt.

Aufgrund der unerwartet starken Bauteuerung (insbesondere seit 2021) übersteigt der im Oktober 2022 überprüfte Kostenvoranschlag die bewilligten Kosten um mehr als 10%. Gemäss Gemeindeordnung muss in diesem Fall ein Nachkredit beantragt werden.

Der Nachkredit von CHF 5.84 Mio. setzt sich folgendermassen zusammen: 

Teuerung

3'900'000 CHF


Erweiterter Raumbedarf Tagesschule

1'300'000 CHF


Anspruchsvoller Baugrund (erweiterte Fundation)

570'000 CHF


Auflagen kantonaler Behörden

70'000 CHF


Total (inkl. 7.7.% MWST)

5'840'000 CHF


In der Abstimmung geht es um den Nachkredit und nicht um den Grundsatzentscheid der Schullandschaft Stalden. Die sehr soliden Gemeindefinanzen erlauben den Bau des dringend benötigten Schulraumes auch zu höheren Kosten.

Bei Ablehnung des Nachkredits wird die beschlossene Schulraumplanung weit zurückgeworfen. Bereits getätigte Planungskosten von rund CHF 3 Millionen gehen verloren. Der seit 2021 laufende Baurechtszins wird bis auf weiteres ohne Nutzen zur Zahlung fällig. Zudem muss der fehlende Schulraum mit zusätzlichen Investitionen in Provisorien sichergestellt werden, welche weitere Urnenabstimmungen erfordern.

Der Gemeinderat vertritt trotz der aktuellen Entwicklung der Teuerung die klare Haltung, dass eine Ablehnung des Nachkredits noch höhere Gesamtkosten und eine grosse Beeinträchtigung der Schulqualität nach sich ziehen würde. Der vorliegende Nachkredit hat keine Steuererhöhung zur Folge.

Folgen einer Zustimmung

  • rechtzeitige Bereitstellung des benötigten Schulraumes
  • ganzheitliche Schulraumplanung und durchdachtes funktionelles Schulhaus sichern die Voraussetzung für eine hohe Schulqualität
  • Einführung des Basisstufenmodells
  • nachhaltige Heizung/Kühlung und leistungsfähige PV-Anlage
  • höhere Investitionen mit langfristig tieferen Kosten
  • Wegfall Schülertransporte während der Unterrichtszeit

Folgen einer Ablehnung

  • zusätzliche Planungskosten aufgrund mehrjähriger Neuplanung
  • benötigter Schulraum (inkl. Tagesschulplätze) muss mit kostenintensiven Provisorien sichergestellt werden
  • Attraktivitätsverlust verstärkt Lehrpersonenmangel
  • Basisstufe kann bis auf weiteres nicht realisiert werden
  • Unterhaltskosten bei den bestehenden Gebäuden fallen weiterhin an
  • Baurechtszins auf ungenutztem Bauland läuft weiter

Kosten im Vergleich

Seit dem Projektwettbewerb wurde das Bauvorhaben bezüglich Nutzung und Kosten weiter optimiert.

Kennwertberechnungen wie Kosten pro m2 oder umbauter Raum (m3) belegen, dass die Schullandschaft Stalden im Vergleich zur ursprünglichen Kostenberechnung und zu anderen Schulbauten in der Schweiz kostengünstig erstellt werden kann.

Tragbarkeit

Die Gemeinde Konolfingen verfügt derzeit über genügend Eigenkapital und Reserven, um den jährlich entstehenden Aufwandüberschuss während der gesamten Nutzungsdauer der Schulanlage auszugleichen.

Für die Finanzierung der Schullandschaft war stets eine Steuererhöhung um einen Steuerzehntel auf 1.69 Einheiten vorgesehen. Der Nachkredit hat darauf keinen Einfluss.

Die Tragbarkeit ist für die Gemeinde Konolfingen trotz der höheren Investition sichergestellt und die Verschuldung bleibt vertretbar.


Gemeinderat und Geschäftsprüfungskommission empfehlen die Annahme des Nachkredits.


Link zur Botschaft

Info zum Bauprojekt