Schockanruf - Vorsicht Trickbetrug

Trickbetrug bei denen hauptsächlich Seniorinnen und Senioren um ihr Vermögen betrogen werden, nehmen in der Schweiz explosionsartig zu. In letzter Zeit häuft sich eine bereits bekannte Betrugsvariante, die sogenannten «Schockanrufe».

Die Art und Weise wie ältere Menschen mit Schockanrufen unter Druck gesetzt werden kennt keine Grenzen. Telefonbetrüger:innen rufen vielfach ältere Personen an und täuschen eine Notsituation eines Angehörigen vor. Die Kriminellen gehen dabei sehr professionell vor und geben sich beispielsweise als Mitarbeiter:in der Polizei oder der Staatsanwaltschaft oder auch als medizinisches Personal aus. Sie setzen ihre Opfer massiv unter Druck, weil die angebliche Notlage nur mit der Zahlung einer grösseren Geldsumme abgewendet werden könne.


Vorsicht Betrug hat viele Gesichter

Die Kreativität der Kriminellen kennt keine Grenzen – auch keine moralischen. Wer völlig unerwartet mit einer Botschaft wie «Ihr schwer kranker Sohn braucht eine Spezialbehandlung, die nicht von der Krankenkasse bezahlt wird» oder «Ihre Tochter hat einen Unfall verursacht und Fahrerflucht begangen» konfrontiert wird, ist zuerst einmal geschockt und will helfen. Psychologisch geschickt nutzen die Betrüger:innen diese emotionale Ausnahmesituation und die Hilfsbereitschaft ihrer geschockten Opfer aus und setzen sie unter grossen Druck. Seien Sie also auf der Hut, wenn Sie den Anruf einer vermeintlich seriösen Institution erhalten und Ihnen jemand eine schlimme Nachricht überbringt und vorgibt, das Problem könne nur mit Geld gelöst werden.

Pro Senectute unterstützt Kriminalprävention

Die Opferzahlen steigen alarmierend an und zeigen auf, wie wichtig der Schutz älterer Menschen ist. Gemeinsam mit der Schweizerischen Kriminalprävention bildet Pro Senectute eine vertrauenswürdige Allianz für Menschen im Alter - gegen das Verbrechen.

Als DIE Fachstelle für Fragen rund um das Alter und Altern fühlt sich Pro Senectute verpflichtet, Seniorinnen und Senioren vor diesen dreisten Betrügern zu schützen. Aus diesem Grund unterstützt Pro Senectute Kanton Bern die Plakate Kampagne und hilft bei der Sensibilisierung älterer Menschen und bei der Verteilung des Kampagnenmaterials.


So können Sie sich schützen:

  • Fordert jemand am Telefon von Ihnen Geld und fühlen Sie sich unter Druck gesetzt, beenden Sie das Gespräch sofort, tun Sie auf keinen Fall, was von Ihnen gefordert wird! Sollten die Betrüger immer wieder anrufen, legen Sie ebenfalls einfach auf, immer wieder.
  • Hinterfragen Sie kritisch die scheinbare Notsituation und rufen Sie umgehend selbst die angeblich betroffene, angehörige Person an. Wenn diese nicht erreichbar ist, dann rufen Sie eine Ihnen vertraute Person an.
  • Treffen Sie am Telefon unter Zeitdruck nie Entscheidungen und besprechen Sie den vermeintlichen Vorfall mit Personen aus Ihrem persönlichen Umfeld.
  • Übergeben oder überweisen Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an eine unbekannte Person, auch wenn Ihnen diese noch so vertrauenswürdig erscheint.
  • Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen bekannt

Lassen Sie generell Vorsicht walten:

  • Die Polizei ruft nie über die Notrufnummer 117 an und stellt keine Geldforderungen am Telefon.
  • Schweizer Behörden verlangen keine Kautionen per Telefon und auch keine Vorauszahlungen die für Spitalaufenthalte oder Operationen nötig sind.
  • Reden Sie mit Ihren Familienmitgliedern über die Betrugsmasche «Schockanrufe». Eltern können beispielsweise durch ihre Kinder sensibilisiert werden.
  • Geben Sie niemals Auskunft über Bankverbindungen, finanzielle oder persönliche Verhältnisse.
  • Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung.
  • Übergeben Sie niemals Geld und Wertgegenstände an unbekannte Personen, auch wenn sie echt aussehende Uniformen tragen.

Telefonbetrug unverzüglich der Polizei melden

Machen Sie sich bitte keine Vorwürfe! Bitte schämen und verkriechen Sie sich nicht! Schon sehr viele Menschen sind leider auf solche Betrüge hereingefallen. Gehen Sie deshalb das Problem offensiv an.

  • Melden Sie der Polizei, wenn Sie Opfer eines Betrugs oder Betrugsversuches geworden sind.
  • Haben Sie Geld, Schmuck oder andere Wertgegenstände einer unbekannten Person ausgehändigt oder irgendwo deponiert? Oder stehen Sie noch in Kontakt mit den Telefonbetrüger:innen? Dann wählen Sie unverzüglich die Notrufnummer 117.
  • Auch wenn Sie den Betrüger:innen rechtzeitig auf die Schliche gekommen sind, ist es wichtig, dass Sie den Vorfall der Polizei melden. Damit helfen Sie der Polizei, die Täterschaft zu überführen. Danke für Ihre Unterstützung.


Telefonbetrug: Keine Angst! Legen Sie einfach auf.

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Kontaktieren Sie uns. Tel. 031 511 00 09

Schweizerische Kriminalprävention (SKP)

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